Der Chiemgauer (ein Geldsystem-Lösungsansatz)
Stand 18.9.10


Die Regional Währung Chiemgauer
ist eine (von vielen) Regionalwährungen, mit sehr interessantem Lösungsansatz um unser Geld-System-Problem in den Griff zu bekommen.

Wie funktioniert die Chiemgauer Regionalwährung?
Jedes Mitglied (nur so lässt sich dies gesetzlich konform betreiben) kann Euros 1zu1 in Gutscheine (Chiemgauer) umtauschen. Jedes Unternehmen, 2009 waren es 587 so genannte Akzeptanzstellen, die Chiemgauer annehmen, tauschen dafür Ware oder Leistungen euroneutral weiter.

Für 100 Euros erhält man 100 Chiemgauer, mit denen man dann ganz normal einkaufen kann. Es gibt nur Scheine mit einem Nennwert von 1, 2, 5, 10, 20 und 50 Chiemgauer. Das "Rausgeld" wird in der Regel in Euro und Cent abgegeben.

Das Besondere daran: Die Umlaufsicherung
Der entscheidende Unterschied zum "gesetzlichen" Zahlungsmittel ist die Umlaufsicherung, die dafür sorgt, dass (im Gegensatz zum Euro) der Chiemgauer nicht gehortet
(1) werden kann. Dies bedeutet, der Chiemgauer verliert (2) alle drei Monate 2% seines Wertes. Um diesem Werteverfall (3) zu entgehen ist jeder bestrebt, seine Gutscheine wieder schnell los zu werden, denn um den Wert zu erhalten muss jedes 1/4 Jahr eine Wertmarke aufgeklebt werden.

Nach einem Jahr wird der Gutschein ungültig, und kann nur noch gegen einen 5%igen Abschlag zurückgetauscht werden. Dies trifft dann in der Regel die Unternehmer. Für 100 Chiemgauer bekommt er dann nur noch 95 Euro. Von diesem Abschlag, der beim Umtausch fällig wird, erhält ein gemeinnütziger (4) Verein 3%. Die restlichen 2% kommt dem Chiemgauer Trägerverein zugute, der damit dieses Regionalgeldsystem finanziert.

Weitere Vorteile!
Schwarzgeldkonten sind durch den ständigen Werteverfall und das Ablaufdatum uninteressant.
Durch diese Umlaufsicherung (Werteverfall) steigt die Umlaufgeschwindigkeit (5) dieses Geldes.

Feldversuch Chiemgauer:
Eine wirkliche und ernsthafte Alternative zum Euro, wäre gegeben, wenn dieses lokale Regionalgeld in "gewichtigen" Mengen im Umlauf wäre. Würde beispielsweise der Staat, oder die Stadt seine Bediensteten ganz oder teilweise mit Chiemgauern entlohnen. Ein solcher "Feldversuch" könnte die Tauglichkeit unter Beweis stellen.

Empfehlenswerte Links:
Regionalgeld www.regiogeld.de
Chiermgauer www.chiemgauer.info

(1) Horten: Das Tauschmittel Geld wird dem Waren- und Wirtschaftskreislauf entzogen, indem es (zinsträchtig) auf der Bank gesammelt wird. Erst, wenn jemand bereit ist den geforderten Obolus (Zins) zu bezahlen, kommt es wiederum als Schuldgeld in den Kreislauf.
(2) Nun ist das Tauschmittel der Ware gleichgestellt. Jede Ware verliert an Wert, veraltet, geht defekt, wird abgenutzt. Es gibt keinen Grund mehr Geld zu horten!
(3) Darum auch der beiläufige Name Schwundgeld oder rostendes Geld. Aber in jedem Fall ist man versucht, dieses "Schlechte Geld" möglichst schnell wieder los zu werden. Dies bewirkt eine automatische Beschleunigung des Geldkreislaufes, und damit letztendlich zur Ankurbelung des Wirtschaftskreislaufes.
(4) Die Wahl des gemeinnützigen Vereins aus der Region, trifft der Käufer, der seine Euros gegen Chiemgauer getauscht hat.
(5) Die Umlaufgeschwindigkeit beim Chiemgauer (Stand 7.1.2010) liegt bei 10, der beim Euro bei 5. Das bedeutet, die regionale Wirtschaftsleistung, die ein Chiemgauer erbringt liegt bei 10 Euro, also das Doppelte wie beim Euro.