Großvatersyndrom

Stand 19.3.10
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Angenommen, dein Urgroßvater starb vor 60 Jahren (1), also 1950. Angenommen, er war ein patenter, intelligenter Kerl. Vielleicht ein Entwicklungs-Ingenieur bei Daimler in Stuttgart. Oder, wenn er heute noch leben würde, ein Investmentbanker bei der Deutschen Bank in Frankfurt. Mit etwas Mut, etwas Courage, etwas Glück und einer tollen Idee zur rechten Zeit, hat er seine Million verdient, und eine schöne Erbschaft hinterlassen.
Es sei ihm vergönnt, er hat's verdient, keine Frage!

Dein Urgroßvater hat seinen wohlverdienten Verdienst erhalten, und hat euch eine schöne Erbschaft hinterlassen. Das war eigentlich alles was er wollte, und auch alles wofür er so fleißig gearbeitet hat. Tja, so waren sie nun mal, die Altvorderen. Natürlich, auch ich hätte gern solch einen Uropa gehabt, war mir leider nicht vergönnt, es liegt jetzt an mir, so einer zu werden! Oder eben an dir?

Die Industrialisierung und Automatisierung ist natürlich mit riesigen Schritten fortgeschritten. Die Ideen und Leistungen deines Urgroßvaters sind vergessen, und werden im Zuge der EDV einfach nicht mehr benötigt.

Die Erbschaft deines Urgroßvaters ist aufgebraucht, dein Großvater hatte davon ein schönes Haus in bester Wohnlage gekauft. Seit Jahren liegen nun schon dringend notwendige Renovationsarbeiten an, die aber aus Mangel an "Flüssigem" nicht durchgeführt werden können. Die Überlegung zum Verkauf des alten Gemäuers steht im Raum.

Laut Nachgedacht! Ist dir bewusst, dass die Leistungen, die damals vor über 60 Jahren erbracht wurden, die zu seiner Zeit auch gebührend mit Geld und Anerkennung honoriert wurden, weiterhin alimentiert (bezahlt) werden. Jahr für Jahr, Generation für Generation? (2) Leider werden diese Leistungen nicht mehr an dich bezahlt. Noch schlimmer, Du musst für die Leistungen, die Dein Urgroßvater für Dich erbracht hat selbst bezahlen! Denk mal darüber nach, warum das so ist! Und frage dich selbst, ist das so richtig? Ist das gerecht?

Möchtest du wissen, warum (3) das so ist! Eine Antwort dazu ...
Hintergründe, warum dies so ist! Dann hier weiter lesen ...

(1) 1950 deswegen, weil's seither keine Währungsreform und keinen Krieg gab.
(2) Das wird auch so bleiben, bis es wieder eine Währungsreform oder einen Krieg gibt. Oder, bis das Volk versteht was hier gespielt wird, und diesen Zustand, friedlich oder per Volksaufstand, ändert.
(3) Das Problem hat natürlich nichts mit den Leistungen deines Urgroßvaters zu tun. Aber so kann sehr eindrücklich veranschaulicht werden, dass unser bestehendes Kapitalsystem seinen regelmäßigen, jährlichen Tribut fordert.